Dorfkulturkreis-Wandertag mit Gottesdienst
Zum diesjährigem Wandertag am Muttertag hatte der Dorfkulturkreis Wietzen sich wieder einmal etwas besonderes einfallen lassen. Das Thema Holz zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Vormittag. Der Tag begann mit einem Gottesdienst in einem wunderbaren Ambiente. In der großen Palettenhalle der Firma Schlesselmann in Graue wurden die zahlreichen Gäste, die auf den Tamö-Möbeln ihren Platz gefunden hatten, durch den Posaunenchor Wietzen empfangen. Der liebevoll geschmückte Altar vor der Kulisse einer riesigen Wand aus Paletten, dazu der unverkennbare Duft von frischem Holz, hinterliessen einen bleibenden Eindruck. Von hier aus bekamen die Gäste von Ralf Schlesselmann einen kurzen Einblick in die Firmengeschichte und den Ablauf der Produktion. Dazu passent hatte sich Prädikant Hans Bockhop den Predigttext auserwählt: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge beachtest du nicht“. Somit war der Bogen zum Holz wieder gespannt, und nach einigen Liedern, begleitet vom Posaunenchor, begrüßte Wilhelm Lüdeke die Gäste im Namen des Dorfkulturkreises und lud zur anschließenden Wanderung ein. Diese Wanderungen haben eine lange Tradition und werden seit über 50 Jahren durchgeführt, so sei es nicht verwunderlich, immer wieder neue Wege zu finden, an diesem Tag jedoch werden einige Abschnitte zum ersten mal erwandert. So machte sich dann die große Schar auf, um auf der Hofstelle Wietzen Nr.13 eine kleine Pause einzulegen. Nach einer kurzen Geschichte über den Hof, der heute von Familie Burmester bewohnt wird, erwartete die Gäste eine kleine Überraschung. Lenni Burmester, in der Skaterszene kein Unbekannter, berichtete über den Bau der Skateranlage, die natürlich aus Holz erbaut worden ist. Anschließend zeigten uns Milo und Taavi mit atemberaubenden Kunststücken, das sie dieses Talent vom Vater geerbt hatten. Nach einer Getränkepause hieß es dann: Aufbrechen zum letzten Teil der Wanderung. Entlang am Rande des Waldgebietes „Der Herrenhassel“ waren wir froh über die großen Bäume, die angenehmen Schatten spendeten. Damit war man wieder am Thema Holz angelangt. Einige Stellen im Herrenhassel werden vollkommen der Natur überlassen, andere müssen allerdings auch für den ökonomischen Ausgleich sorgen. An dieser Stelle erklärte Hans Bockhop auch noch einmal, wie sich ein Sortiment für die Herstellung von Paletten zusammen setzt. Auch die Frage: Woher hat der Herrenhassel seinen Namen gab es die entsprechende Antwort. Wahrscheinlich hatten die Kurfürsten von Hannover dieses herrliche Waldgebiet als ihr Jagdrevier auserwählt. Auf einem schmalen, dunklen Pfad ging es dann weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung. In der großen Palettenhalle wartete schon der Versorgungszug der Feuerwehr Wietzen mit einer deftigen Erbsensuppe auf die Wandergruppe. Somit konnte die heimische Küche am Muttertag kalt bleiben, und bei vielen Gesprächen an den schönen Palettentischen ließ man diesen wunderbaren Tag ausklingen.
Wilhelm Lüdeke